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Kaffeeunverträglichkeit

February 27, 2024 • Nikolas Eleftheriou

Die Kaffeeunverträglichkeit ist keine Allergie, kann jedoch ähnliche Symptome aufweisen. Dazu gehören üblicherweise Schwitzen, Übelkeit, Zittern und Durchfall.

 

Kaffeeunverträglichkeit

Worum handelt es sich bei der Kaffeeunverträglichkeit?

Bei einer Kaffeeunverträglichkeit kommt es nach dem Konsum von Kaffee zu – in einigen Fällen Allergie-ähnlichen – Symptomen, wie Schwitzen, Zittern, Übelkeit und Durchfall. Tatsächlich handelt es sich jedoch nicht um eine Allergie, sondern um eine Unverträglichkeit gegenüber der im Kaffee enthaltenen Stoffe.

 

Was ist Kaffee?

Kaffee wird aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt, die mit heißem Wasser aufgebrüht werden. Das leicht bittere Heißgetränk kann je nach Herkunft der Bohnen und der Zubereitungsart, eine unterschiedliche Qualität aufweisen und auch im Geschmack und der Intensität deutlich variieren.

Durch seinen Koffeingehalt hat Kaffee eine anregende Wirkung und kann regelrecht aufputschen. Daher ist er vor allem als „Wachmacher“ am Morgen beliebt. Bei übermäßigem Konsum oder wenn der Körper nicht an Kaffee beziehungsweise Koffein gewöhnt ist, kann es dadurch jedoch auch zu hohem Blutdruck oder Herzrasen kommen.

 

Wie viele Menschen sind von einer Kaffeeunverträglichkeit betroffen?

Viele leiden nach dem übermäßigen Konsum oder dem Trinken spezieller Kaffeesorten unter den Symptomen einer Kaffeeunverträglichkeit. Es gibt jedoch keine Statistiken dazu, wie viele Menschen weltweit oder auch landesweit von einer Kaffeeunverträglichkeit betroffen sind.

 

Ursachen und Risikofaktoren einer Kaffeeunverträglichkeit

Was passiert bei einer Kaffeeunverträglichkeit im Körper?

Kaffee aber auch andere koffeinhaltige Getränke, wie schwarzer Tee und Cola, enthalten sogenannte biogene Amine. Diese Substanzen müssen im Körper durch Enzyme abgebaut werden. Verantwortlich für den Abbau der biogenen Amine ist die Diaminoxidase – kurz auch als DAO bezeichnet. Das Koffein hemmt DAO jedoch und verhindert damit den Abbau der biogenen Amine. Hinzu kommt, dass die im Kaffee enthaltenen Röststoffe die Säurebildung im Körper begünstigen. Hierdurch kann es wiederum zu weiteren unangenehmen Symptomen kommen. Daher können auch Personen, die unter einer Kaffeeunverträglichkeit leiden, oftmals problemlos Cola, schwarzen Tee oder andere koffeinhaltige Getränke konsumieren.

 

Welche Arten der Kaffeeunverträglichkeit gibt es?

Es gibt nur eine Art der Kaffeeunverträglichkeit. Jedoch kann es abhängig von Qualität, Herkunft, Zubereitungsart, Empfindlichkeit, dem Vorhandensein anderer Unverträglichkeiten und der Konsummenge zu unterschiedlich starken Ausprägungen der Symptome kommen.

 

Wie entsteht eine Kaffeeunverträglichkeit?

Die Symptome einer Kaffeeunverträglichkeit entstehen, wenn die oben beschriebenen Faktoren zusammenwirken. Jedoch kann es durch Veranlagung oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten schneller zu einer Kaffeeunverträglichkeit kommen beziehungsweise die damit einhergehenden Symptome stärker ausfallen.

 

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Kaffeeunverträglichkeit?

Eine Kaffeeunverträglichkeit kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Darunter:

  • DAO-Mangel
  • Alter
  • Weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Intoleranzen
  • Konsum anderer Nahrungsmittel, die ebenfalls durch das DAO-Enzym abzubauende Stoffe enthalten
  • Menstruation

 

Symptome einer Kaffeeunverträglichkeit

Zu den typischen Symptomen einer Kaffeeunverträglichkeit gehören:

  • Beschwerden des Verdauungstraktes: wie Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen und Durchfall
  • Auswirkungen auf den Blutdruck: darunter erhöhter Blutdruck und Puls, Herzrasen
  • Zittern
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Häufiger Harndrang
  • Kopfschmerzen
  • Störungen beim Ein- und Durchschlafen oder Schlaflosigkeit

 

Wann solltest Du bei einem Verdacht auf Kaffeeunverträglichkeit zum Arzt gehen?

Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn nach dem Verzehr von Kaffee die oben genannten Symptome auftreten.

 

Diagnose einer Kaffeeunverträglichkeit

Eine Kaffeeunverträglichkeit kann meistens problemlos per Selbstdiagnose festgestellt werden, da die genannten Symptome oftmals sehr schnell nach dem Konsum von Kaffee auftreten. Eine ärztliche Bestätigung kann durch einen Test auf die DAO-Konzentration erfolgen. Es ist allerdings auch möglich, dass die DAO-Werte vollkommen normal ausfallen und dennoch Beschwerden bestehen. In diesen Fällen sind dann der Koffeingehalt oder aber die enthaltene Säure für die Symptome verantwortlich.

Tipp: Treten Symptome auf, ohne dass sich diese eindeutig auf Kaffeekonsum oder den Verzehr eines bestimmten Lebensmittels zuordnen lassen, kann ein Ernährungstagebuch Aufschluss bringen.

 

Behandlung einer Kaffeeunverträglichkeit

Eine Kaffeeunverträglichkeit kann nicht behandelt werden. Die Symptome lassen sich allerdings vermeiden, wenn auf den Konsum von Kaffee verzichtet wird. Wer das Genussmittel nicht vollständig streichen möchte, hat zudem die Möglichkeit auf Alternativen auszuweichen. Oftmals geeignet sind beispielsweise säurearme Varianten wie Getreidekaffee, Bio-Kaffee oder entkoffeinierter Kaffee.

Zudem entscheiden auch Zubereitungsart, Herkunft und individuelle Verträglichkeit über die Verträglichkeit.

 

Ernährung

Wer unter einer Kaffeeunverträglichkeit leidet, sollte - wie bereits erwähnt - säurearme Versionen bevorzugen. Dazu gehören qualitativ hochwertige Kaffeesorten, entkoffeinierter oder gedämpfter Kaffee, Bio-Kaffee und Getreidekaffee. Auch kann es bereits ausreichen, die Kaffeesorte oder Zubereitungsvariante zu wechseln. Viele Menschen vertragen zwar keinen Supermarkt-Kaffee oder leiden bereits nach dem ersten Becher Maschinenkaffee an den Symptomen der Kaffeeunverträglichkeit, haben aber mit hochwertigen Sorten und schonenden Zubereitungsverfahren keine Probleme.

Dazu können die folgenden Tipps dabei helfen, die Kaffeeunverträglichkeit nicht auszulösen – ohne vollständig auf das schmackhafte Heißgetränk verzichten zu müssen:

  • Die Menge reduzieren: Die erste Tasse bereitet keine Probleme, doch beim ersten Schluck des zweiten Bechers werden die Hände zittrig? Hier ist ganz klar die Menge für die Symptome verantwortlich und bereits eine Reduzierung schafft Abhilfe.

  • Die Zubereitungsart wechseln: Filter, türkisch, Pad oder Vollautomat – die Auswahl der Zubereitungsvarianten ist groß. Bei jeder Variante ist der Gehalt an Säuren und Gerbstoffen, sowie die Intensität des Kaffees unterschiedlich und wird anders vertragen. Ausprobieren lohnt sich also, wenn Du nicht komplett auf Kaffee verzichten willst.

  • Geringere Temperaturen wählen: Je höher die Temperatur, desto höher der Säuregehalt. Es kann also helfen, schlicht die Brühtemperatur zu reduzieren.

  • Auf Hygiene achten: Selbst der hochwertigste Kaffee kann Sporen von Schimmelpilzen enthalten und damit Symptome auslösen oder zumindest verschlimmern. Hinzukommt, dass sich in vielen Maschinen nach mehrmaliger Benutzung ebenfalls Sporen und andere Ablagerungen ansammeln, die den Körper zusätzlich belasten. Eine saubere und schonende Lagerung sowie eine regelmäßige Reinigung der Kaffeemaschine können also eine Verbesserung bringen.

  • Espresso statt Kaffee: Oftmals vertragen Menschen mit einer Kaffeeunverträglichkeit Espresso problemlos. Auch hier lohnt sich also das Ausprobieren.

  • Materialien machen den Unterschied: Plastikbecher und Aluminiumkannen geben ihre Bestandteile an das Heißgetränk ab und können dadurch Symptome auslösen oder verschlimmern.

  • Das Auftreten der Symptome dokumentieren: Mal bereitet Kaffee keine Beschwerden, dann löst bereits die erste Tasse starke Symptome aus – oftmals sind derlei Schwankungen bei der Kaffeeunverträglichkeit auf Ernährung, Stresslevel und gerade bei Frauen auf den hormonellen Zyklus zurückzuführen. Wer histaminreich isst, beansprucht das DAO-Enzym bereits erheblich. Kommt hierzu noch Kaffee, sind Symptome oftmals vorprogrammiert. Gleiches gilt bei Schlafmangel, anhaltendem Stress, Mangelernährung und einem bereits bestehenden DAO-Mangel. Bei Frauen kommen hierzu noch hormonelle Schwankungen. Vor allem in der Zeit vor der Periode wird Kaffee dann meist schlechter vertragen.

  • Intensität und Mischung variieren: Lange Ziehzeiten, Milch oder Sahne, Zucker oder Süßstoff – es gibt viele Möglichkeiten, Kaffee zu variieren oder zu verfeinern. Nicht jeder verträgt aber jede Zubereitungsart beziehungsweise Mischung. Manche zeigen Symptome bei der Kombination von Laktose und Kaffee, andere im Gegensatz dazu bei schwarzem Kaffee. Schlägt Dir die gewohnte Art auf den Magen, solltest Du andere Versionen ausprobieren.

 

Kaffee oder Koffein?

Nicht immer handelt es sich bei einer scheinbaren Kaffeeunverträglichkeit auch um eine solche. In einigen Fällen besteht die Unverträglichkeit nicht gegen die biogenen Amine, sondern gegen das Koffein. Dann werden auch andere koffeinhaltige Getränke, wie Cola, schwarzer Tee und Energydrinks, nicht vertragen oder führen ab einer gewissen Menge zu unangenehmen Symptomen.

Hier gilt es dann, alle koffeinhaltigen Speisen, Getränke und Snacks zu meiden und genau auf die Zutaten zu achten.

Allerdings lohnt es sich auch hier, auf die eigene, individuelle Grenze zu achten beziehungsweise diese auszutesten. Zumindest dann, wenn Du nicht vollständig auf Koffein verzichten möchtest. Dazu solltest Du die Mengen und die Art der koffeinhaltigen Getränke und die Intensität der Symptome genau dokumentieren. Für Frauen gilt zusätzlich, den Zeitpunkt des Zyklus zu markieren. Gerade wer bereits von PMS betroffen ist, zeigt sich häufig auch unverträglich gegen Kaffee oder Koffein. Dann muss lediglich in der Zeit vor der Periode auf derlei Genussmittel verzichtet werden.

 

Quellen

  • Es ist schwarz und duftet und schützt vor . . . ?. In "Ärzte-Zeitung", (2000), 96, ISSN 0175-5811
  • William F. Jackson: Allergie : ein Farbatlas; mit 46 Tab.. Schwer, 1990, ISBN 3892720347
  • Diether G.R. Findeies: Allergie : immunbiologische Fakten, Probleme und Tendenzen. Verl. Volk und Gesundheit, 1976, DNB 77A17,430
  • Hans Storck: Allergie : Theorie und Praxis. Huber, 1973, ISBN 3456003595
  • Adams Media: Allergies : A troubleshooting guide to common childhood ailments. F+W Media, 2012, ISBN 1440540934
  • Uwe Drewes: Berufsausbildung und Allergie : Bausteine für die Weiterbildung von Ausbilderinnen und Ausbildern im Gesundheits- und Umweltschutz; mit zwei exemplarischen Beispielen für Mechanikerberufe in Handwerk und Industrie. Bertelsmann, 1994, ISBN 3763905308
  • Stephen R. Durham.: ABC of allergies. Blackwell Publishers, 2015, ISBN 1405139587